NITELITES STATTET HALLE 2 DES SAGE GATESHEAD MIT TTL6-A UND SUB8004-AS AUS
Mit einem RCF HDL20-A als fest eingebautem Line-Array-System im 1700 Zuhörer fassenden Hauptauditorium des Konzerthauses Sage Gateshead hat Nitelites in Sachen Beschallungstechnologie Maßstäbe gesetzt. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Halle 2, das kleinere Auditorium, eine zeitgemäße Lautsprecheranlage erhielt.
Knapp zweieinhalb Jahre später war es so weit. Allerdings handelt es sich bei Halle 2 um einen flexiblen, zehneckigen Konzertsaal auf drei Ebenen mit 430 Sitz- bzw. 600 Stehplätzen. Eine adäquate Beschallungslösung für diese Raumsituation war also alles andere als einfach zu planen.
Andy Magee, Direktor und Systemdesigner von Nitelites, entschied sich für ein Paar TTL6-A-Module von RCF als Kernstück der ersten Modernisierungsphase, wobei die Planung bereits den späteren Einbau des modularen Line-Array-Systems HDL6-A vorsah, um auch auf den oberen Rängen von Halle 2 eine 360°-Rundumbeschallung realisieren zu können.
Die Lautsprecheranlage in Halle 2 des Sage wurde den Ansprüchen nicht mehr gerecht“, so Magee. „Es finden dort ganz unterschiedliche Aufführungen statt, von Klassik und Weltmusik über Jazz bis hin zu Sprechtheater, manches davon unverstärkt. Die Entscheidung für das TTL6-A-System fiel nicht nur aufgrund seiner kompakten Bauweise, sondern auch wegen des unglaublich kraftvollen Klangs. Beim ersten Hören hat mich der Schalldruckpegel schier umgehauen. Das TTL6-A bot sich einfach als die ideale Ein-Boxen-Lösung an.“
Und das ist keine Überraschung, denn das aktive Dreiwege-Line-Source TTL6-A ist mit zwei 12-Zoll-Tieftönern, vier 6,5-Zoll-Mitteltönern und einem Kompressionstreiber mit 3,0-Zoll-Schwingspule ausgestattet. Die digitale Verstärkung plus die hochmoderne Prozessorverarbeitung setzen bei Verzerrung, Rauschen und Wärmeeffizienz neue Maßstäbe.
Die Begeisterung des Nitelites-Direktors mündete in einer Demo für Neil Colebeck, den technischen Leiter, und Graham Orchard, den leitenden Soundtechniker. Nicht, dass sie wirklich nötig gewesen wäre – hatte die makellos funktionierende RCF-Anlage in Halle 1 doch bereits das nötige Vertrauen geschaffen.
Ergänzt werden die TTL6-A-Module durch acht eingebaute SUB8004-AS-Subwoofer von 18 Zoll in umgekehrter Cardioid-Anordnung unterhalb der Bühnenkante. Drei ultrakompakte TT052-A-Lautsprecher richten das Schallbündel auf die vorderen Sitzreihen, während ein Paar ebenso unauffälliger, in weitem Abstand seitlich platzierter TT08-A-Aktivlautsprecher mit einem maximalen Schalldruckpegel von unglaublichen 128 dB für den Outfill in den seitlichen Randbereichen sorgt.
Wie klug diese Auslegung war, zeigte sich bei der Raumklangsimulation mithilfe der Software EASE Focus 3. Neben der enormen Bandbreite bietet das TTL6-A eine Abstrahlcharakteristik von 90° in der Horizontalen und 30° in der Vertikalen mit 25°/+5° – einfach perfekt für diesen Saal“, so Andy Magee.
Laut Neil Colebeck war der Einbau einer modernen, vielseitigen Beschallungsanlage schon lange geplant: „Die frühere Anlage hat ganz gut funktioniert. Aber sie bekam langsam Macken und außerdem fehlte es an Bässen und Sidefill. Im September, als nach dem Sommer eine große Zahl von Konzerten anstand, haben wir uns der Sache angenommen.“
Das Budget, so Neil Colebeck, bereitete Sorgen. „Aber Nitelites hat uns großartig zur Seite gestanden. Mit der RCF-Anlage in Halle 1 gab es nie irgendwelche Probleme und wir bekamen ein tolles Feedback. Außerdem hatte Nitelites die TTL6-A-Box schon bei mehreren Konzerten eingesetzt. Also war sie nicht neu für uns.“ Darüber hinaus kannte Nitelites den zehneckigen Saal und war sich der Herausforderungen durchaus bewusst.
Zudem verhindern die Cardioid-Subwoofer die Schall-Reflexionen und das versprach dem für die Bühnenbeschallung zuständigen Techniker das Leben wesentlich zu erleichtern. Gleichzeitig sind die Subwoofer mit einer Vielzahl von Geräten einsetzbar – wobei die Steuerung der gesamten Anlage über einen BSS Soundweb DSP und ein Midas Pro 2-Mischpult mit analogem Driverack erfolgt.
Alles in allem zeigte sich Neil Colebeck von der Logik der Punktquellenlösung überzeugt: „Mit dem TTL6-A-Array erzielen wir eine breite horizontale und eine kontrollierte vertikale Charakteristik und das ist für diesen Saal genau das Richtige.“
Und Graham Orchard fügte hinzu: „Nach mehreren Veranstaltungen [mit dem TTL6-A] hört man den Unterschied jetzt zehnfach.“
Nachdem dieser Artikel geschrieben wurde, verstarb unser lieber Freund Neil Colebeck unerwartet. Seine Freunde und Kollegen vermissen ihn sehr.